Das Thema der LÜKEX 26 ist „Dürre und Hitzewelle – Notlage durch extreme Hitzewelle nach langjähriger Trockenperiode in Deutschland und Europa“.
LÜKEX steht für Länder- und Ressortübergreifende Krisenmanagementübung (Exercise). Es handelt sich dabei um eine intervallmäßig in Deutschland stattfindende Krisenübung für den Bevölkerungsschutz. Ziel der LÜKEX ist es, das gemeinsame Krisenmanagement von Bund und Ländern unter Einbeziehung der Hilfsorganisationen und KRITIS-Unternehmen, auf strategischer Ebene zu verbessern. Zu diesem Zweck wird eine fiktive Krisenlage entworfen, die als Ausgangspunkt und Rahmen der Übung dient. Die Szenarien werden unter Beteiligung aller mitübenden Organisationen unter der Koordination vom Bundesministerium des Inneren und für Heimat (kurz: BMI) und dem Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (kurz: BBK) beraten und abgewogen.
Die nächste Länder- und Ressortübergreifende Krisenmanagementübung/Exercise findet 2026 statt.
Planbesprechung „Ra“ November 2024
Bis zum Jahr 2026 finden aufbauend kleine und teils individuelle Übungen zu dem Thema Dürre und Hitzewelle statt. Diese dienen gleichsam der Vorbereitung der Kernübung, die im Jahr 2026 erfolgt.
Die Auftaktveranstaltung ist die übergreifende Planbesprechung „Ra“ (angelehnt an die alt-ägyptische Sonnengottheit „Ra“) mit allen potenziellen LÜKEX-Mitübenden vom 5. bis 6. November 2024. Fast alle Bundesländer, zwölf Bundesministerien mit nachgeordneten Behörden und alle fünf anerkannten Hilfsorganisationen im Bevölkerungsschutz nehmen an der Planbesprechung Ra teil. Nach der Planbesprechung wird im Zeitraum von Ende 2024 bis Anfang 2025 abgefragt, wer an der LÜKEX 26 tatsächlich teilnimmt.
Hitze und Dürre
Die Szenarien der LÜKEX wurden schon oft Realität. Aktueller als das Thema „Dürre und Hitze“ könnte es im Kontext des Klimawandels nicht sein. Bereits heute ist sicher, dass diese Naturgefahren häufiger werden, länger dauern und extremer werden. Einzelne Aspekte der in der Übung zugrunde gelegten Annahmen hat es bereits in der Realität gegeben. Das Szenario ist in Anlehnung an die Risikoanalyse des Bundes aus dem Jahr 2018 erstellt worden.
Bereits heute zählen Hitzewellen zu den größten gesundheitlichen Risiken mit einer deutlich höheren Anzahl an Todesfällen verglichen mit anderen Naturgefahren. Vermutlich hat jede Bürgerin und jeder Bürger mindestens eine Person in der Familie, die alt, chronisch krank oder schwanger ist oder die beispielsweise im Außenbereich arbeitet. All diese Menschen sind in Gefahr, wenn sie anhaltend sehr hohen Temperaturen ausgesetzt sind. Besonders schwerwiegende Folgen treten auf, wenn auch nachts die Temperaturen nicht absinken („Tropennächte“). Wie relevant diese Thematik ist, zeigt ein Blick auf die Statistik: In den Jahren 2013 bis 2022 wurde in jedem einzelnen Jahr eine signifikante, hitzebedingte Übersterblichkeit in Deutschland gemessen. Hitzewellen führen zu einer vermehrten Auslastung der Notaufnahmen, einer Überlastung im Pflege- und Gesundheitssystem und zu einer reduzierten Produktivität der Arbeitnehmenden.
Auch Dürren zählen zu den unterschätzten Naturgefahren: Sie entwickeln sich langsam und betreffen oftmals eine riesige Fläche – dadurch richten sie besonders großen Schaden an. Die langfristigen Folgen sind beispielsweise ein höheres Waldbrandrisiko, Ernteeinbußen oder Transportunterbrechungen im Warentransport auf Flüssen, der Schiene und der Straße. So können Probleme bei der Verfügbarkeit von Medikamenten, Lebensmitteln oder durch den hitzebedingten Ausfall von Fachpersonal entstehen. Das alles hat unmittelbare Auswirkungen auf die Bevölkerung.
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