Heidelberger Tabelle
Hitze kann auf verschiedenen Ebenen die Qualität einer Arzneimitteltherapie
beeinflussen und so deren Wirksamkeit und Sicherheit verändern. Bei heißem Wetter ist die Mortalität erhöht, insbesondere bei älteren Menschen und zu Beginn der Hitze-Saison. Es wird vermutet, dass Arzneimittel Morbidität und Mortalität bei Hitzewellen erhöhen können. Das Risiko einer Krankenhausaufnahme wegen Dehydrierung oder Hitzeerkrankung wird mit häufig verordneten Arzneimitteln (ACE-Hemmern, Angiotensin-Rezeptor-Blockern, Betablockern etc.) in Verbindung gebracht. Noch sind nicht alle Auswirkungen von Hitze auf eine Arzneimitteltherapie bekannt.
Die Heidelberger Tabelle bietet Mediziner:innen, Pfleger:innen und Personal im Gesundheitswesen eine qualifizierte Übersicht über verschiedene Medikamentengruppen, das erwartete Risiko bei Hitze und mögliche Maßnahmen zur Risikominimierung.
Welche Auswirkungen können Medikamente bei Hitze haben (Beispiele):
– Medikamente können das Schwitzen vermindern
– Die Thermoregulation kann beeinflussen und die Anpassungskompetenz geschwächt werden.
– Die Durchblutung der Haut kann vermindern werden, wodurch die Wärmeabfuhr gestört sein kann.
– Manche Medikamente hemmen das Durstgefühl. An heißen Tagen besteht somit eine größere Gefahr zu dehydrieren.
– Es kann ein Elektrolytverlust gefördern und somit der Stoffwechsel und das Herz-Kreislauf-
system gestört werden.
– Medikamente können die Aufmerksamkeit und Wachsamkeit beeinflussen und sogar zu Verhaltensänderungen führen. Der Schutz gegen Hitze ist dadurch beeinträchtigt.
Hier kann die Heidelberger Tabelle heruntergeladen werden.
DIE HEIDELBERGER STANDARDS DER KLIMAMEDIZIN
Die Heidelberger Standards der Klimamedizin sind eine praxisorientierte Zusammenfassung von Informationen aus den Arbeitsfeldern Klimamedizin, Klimakommunikation, Nachhaltigkeit und planetaren Gesundheit. Das Ziel ist es das Bewusstsein von Medizinstudierenden und Ärzt:innen und Personal im Gesundheitswesen zu schärfen und das Wissen zahlreicher beteiligter Fachexpertinnen und Fachexperten zu bündeln.
Dabei liegt ein Schwerpunkt auf der Erforschung der Auswirkungen der Klimaerwärmung auf die Gesundheit von Patient:innen und die Ableitung einer therapeutischen Strategie.
Hier kann ein Kapitel zur Probe aus den Heidelberger Standards der Klimamedizin heruntergeladen werden.
Quellen:
– Kapitel 3: Heidelberger Standards der Klimamedizin
– LMU Klinikum: Hitzemaßnahmenplan für stationäre Einrichtungen der Altenpflege (PDF)