BAG SELBSTHILFE
Auch Hilfsmittel von Menschen mit Behinderungen, wie Rollstühle, Korsetts und Prothesen müssen bei hohen Temperaturen gegebenen falls angepasst werden, um Druckstellen bei vermehrtem Schwitzen und/oder Verbrennungen durch aufgeheizte Materialien zu vermeiden. – Svea Böker
BAG steht für „Bundesarbeitsgemeinschaft Selbsthilfe von Menschen mit Behinderung, chronischer Erkrankung und ihren Angehörigen e.V.“ und ist eine Dachorganisation von 125 bundesweiten Selbsthilfeverbänden behinderter und chronisch kranker Menschen und ihrer Angehörigen mit Sitz in Düsseldorf.
Unter anderem entwickelte die Organisation eine Arbeitshilfe für Menschen
mit chronischen Erkrankungen und Behinderungen und deren Selbsthilfeverbände, inder zahlreiche Informationen zum gesundheitsrisiko Hitze zusammengefasst und Zusammenhänge gut erklärt werden.
Die Arbeitshilfe kann hier heruntergeladen werden.
Als Selbsthilfeverband ist es für BAG natürlich besonders wichtig, die Risikogruppen in den Blick zu nehmen: „In Deutschland leben Millionen chronisch kranke und behinderte Menschen, ältere, pflegebedürftige und obdachlose Personen sowie Menschen, die allein leben und regelmäßig Medikamente einnehmen müssen. Sie zählen zu den Risikogruppen und sind durch hohe Temperaturen besonders gefährdet.“
Svea Böcker, Projektleiterin des Projekts „Klimawandel und Selbsthilfearbeit“ der BAG SELBSTHILFE sagt dazu: „Grundsätzlich belastet Hitze den Körper und die Psyche aller Menschen. „Welche Folgen und Auswirkungen Hitze bei Menschen mit verschiedensten Vorerkrankungen verursacht, dazu können Forscher:innen bislang keine genauen Angaben machen. Denn es fehlt es an entsprechenden Daten. Hier können Selbsthilfegruppen und Verbände aktiv werden, indem sie beispielsweise Umfragen unter Mitgliedern durchführen, Forschungsprojekte anstoßen oder begleiten und Handlungsempfehlungen für die jeweilige Indikationsgruppe ableiten. Ärzt:innen wissen häufig nicht genügend über die Wechselwirkungen von Medikamenten bei Hitze, denn nicht selten ist eine Anpassung der Dosierung indiziert. Hier sind dringend umfassende Schulungen erforderlich. Auch Hilfsmittel von Menschen mit Behinderungen, wie Rollstühle, Korsetts und Prothesen müssen bei hohen Temperaturen gegebenen falls angepasst werden, um Druckstellen bei vermehrtem Schwitzen und/oder Verbrennungen durch aufgeheizte Materialien zu vermeiden.“