Beim heutigen Parking Day in der Roßstraße, wurden zum Thema Hitze einige interaktive Aktionen angeboten. Am ZSL-Infopoint konnten Besucher:innen die interaktive Hitzekarte nutzen, um Orte in der Stadt zu bewerten, die als besonders heiß empfunden oder vorzugsweise als Abkühlungsmöglichkeit genutzt werden. Die Hitzekarte ist an unsere Hitzebefragung 2024 angelehnt.
Besucher:innen konnten hier die Orte, die wir auch online abfragen, mit Stecknadeln bewerten. Rote Stecknacknadeln stehen für besonders warme Orte und Blaue für die Abkühlungsmöglichkeiten.
In unserer „Hitzebefragung 2024“ die derzeit online stattfindet, teilen wir die Stadt in drei Gebiete ein:
Die Neustadt, die Innenstadt und die Stadtparks/Grünflächen. Damit es ersichtlich ist, welche Orte genau gemeint sind, haben wir sowohl Karten als auch Fotomaterial in die Befragung integriert.
Auch für die Interaktive Hitzekarte haben wir diese Karten und das Bildmaterial genutzt.
Mit folgenden Ergebnissen:
Mit immerhin einigen Aufenthaltsgelegenheiten im Schatten schneidet die Neustadt auf Platz 2 in der Hitze-Bewertung ab. Sowohl am Burgbrunnen, auf dem Eiermarkt als auch am Fischerplatz stehen große Bäume, deren Kronen soviel Schatten werfen, um stellenweise direkte Sonnenstrahlung zu verhindern und die Temperatur an den jeweiligen Plätzen zu regulieren.
Die Innenstadt ist der deutlich heißeste Ort in der Hitze-Bewertung, darin sind sich die Teilnehmer:innen, die an der interaktiven Hitzekarte mitgewirkt haben, sichtbar einig. Nur ein Ort (siehe Fotos) wurde hier als Abkühlungsmöglichkeit angegeben. Auch die Stadtbibiothek, die im Verhältnis mehr Schatten bietet als andere Orte in diesem Gebiet, wird als zu warm erlebt. Gerade in stark flächenversiegelten Städten (wie Bad Kreuznach) besteht die große Gefahr eines Hitzestaus. Sind die Flächen erstmal aufgeheizt, braucht es Frischluftschneisen, um warme Luft abzutransportieren. Versiegelte Stein- oder Asphaltböden und Gebäude mit stark lichtreflektierender Oberfläche tragen dazu bei, dass sich auch die Umgebung stärker erhitzt. Eine ausreichende Begrünung könnte durch Verdunstungskühle entgegenwirken. Das funktioniert aber nur mit ausreichendem Grünvolumen.
Deutlicher Gewinner der Hitze-Bewertung sind die Stadtparks. Hier finden Bewohner:innen und Gäste der Stadt ausreichend Schatten durch Bäume und kühle Umgebungsluft durch flächendeckende Bepflanzungen. Hitze kann sich hier deutlich weniger stauen und wird zusätzlich durch verdunstendes Wasser aus den Blättern der Pflanzen und Baumkronen minimiert. Auch genügend Sitzmöglichkeiten, die in den Stadtparks verhältnismäßig häufiger vorhanden sind, tragen zu dem Hitzeempfinden bei. Denn wer sich hin und wieder bei heißen Temperaturen ausruhen kann, läuft weniger Gefahr zu überhitzen.
Auch am Info-Point der Klimagemeinschaft Bad Kreuznach ging es um das Thema Hitze. Hier wurde mehrmals zu unterschiedlichen Zeitpunkten die Temperatur in der unbeschatteten Roßstraße und der beschatteten Kurhausstraße gemessen.
Die Straßen liegen dicht nebeneinander und sind nur durch den Seitenarm der Nahe (Mühlenteich) voneinander getrennt. Und dennoch ist ein deutlicher Temperaturunterschied zu bemerken: Um 13:45 Uhr wurden in der Roßstraße 43,6° C gemessen. Die Kurhausstraße war zum gleichen Zeitpunkt auf nur 24,7° C erwärmt. Die Zahlen sind beachtlich.